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Aktiendepot umziehen: So geht’s

Aktiendepot umziehen

Aktiendepot umziehen

Früher oder später stellt sich jeder Anleger einmal die Frage: Bin ich vielleicht beim falschen Anbieter? Gibt es einen anderen Depotanbieter, der mir bessere Konditionen bietet? Insbesondere wenn das Wertpapierdepot bei der Hausbank liegt, empfiehlt es sich in der Regel, zu einem günstigeren Online Broker zu wechseln. Dabei scheuen viele Anleger aber den Depotumzug. Dabei ist dieser heute so einfach wie nie möglich – wir haben ein Depot umgezogen und zeigen an diesem Beispiel, wie ein Depotumzug funktioniert.

In unserem Fall haben wir ein Aktiendepot mit insgesamt 20 Positionen von der Raiffeisenbank zum Online Anbieter Flatex umgezogen. Flatex ist nicht nur in Deutschland ansässig, sondern auch unser Testsieger bei den Aktiendepot Anbietern. Der Depotumzug ist im Zuge einer Neueröffnung eines Depots möglich, aber auch problemlos mit bestehenden Depots. In unserem Fall gab es bereits ein Zieldepot, auf das die Wertpapiere und Geldbestände übertragen werden.

Was kostet ein Depotumzug?

Die Kosten für einen Depotumzug sind in Deutschland gesetzlich geregelt: Sie dürfen nämlich überhaupt nicht existieren. Kein in Deutschland ansässiger Anbieter darf nach einem Urteil des BGH Gebühren hierfür verlangen, da es sich um einen standardisierten Geschäftsvorgang handelt. Dabei gilt dies jedoch nur für Anbieter, die bei der Deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz: BaFin) registriert sind. Ausländische Broker, wie beispielsweise der Online Broker Degiro, der in den Niederlanden ansässig ist, ist an diese Regelung nicht gebunden. Wer ein Depot zu Degiro umziehen möchte, muss pro Position 10 € bezahlen.

Welche Daten und Infos brauche ich?

Die Daten, die für einen Depotumzug selbst gebraucht werden, sind einfach zu erfahren: Diese findet man im Formular des Zielanbieters. In unserem Fall war dies Flatex, also nutzen wir das Flatex Formular für einen Konto- und Depotübertrag an die biw AG (die Muttergesellschaft von Flatex). Dieses Formular findet sich auf der Webseite des Brokers. Bei anderen Anbietern ist dies genau so.

Zunächst wird die Adresse der aktuell depotführenden Bank angegeben. Dies ist wichtig für den genauen Ablauf des Umzugs, dazu aber später mehr. Anschließend wird der aktuelle Depotinhaber beschrieben, inklusive Gebursdatum, Geburtsort und Steuer-Identifikationsnummer, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. Im Falle einer doppelten Kontoführung, wie dies oftmals bei Ehepartnern gehandhabt wird, müssen beide Depotinhaber vollständig benannt werden.

Anschließend werden die IBAN und die Depotnummer der bisherigen Bank benötigt. Hier muss aufgepasst werden! Wenn hier ein Schreibfehler passiert, ist der komplette Vorgang nicht durchführbar. Anschließend muss noch die IBAN und die Depotnummer des Flatex Depots angegeben werden. Diese Infos, sowohl für Flatex, als auch für alle anderen Aktienbroker, können von diesem im Zuge eines Depotauszugs in Erfahrung gebracht werden.

Anschließend muss der Empfänger des Depots in gleicher Weise benannt werden, wie auch die aktuellen Depotinhaber. Darauf folgen Anweisungen, welche Wertpapiere übertragen werden, ob auch Geldbestände übertragen werden sollen und ob das alte Depot geschlossen werden soll. Auch wichtige Angaben zur steuerlichen Verwertung der Wertpapiere können hier gemacht werden. Anschließend wird das Formular ausgedruckt, unterschrieben und an die bisherige Depotbank gesendet.

Die wichtigsten Daten & Infos im Überblick

Bevor Sie ein Formular für einen Depotübertrag ausfüllen können, brauchen Sie zwingend die folgenden Daten. Diese finden Sie entweder in Ihren persönlichen Steuerunterlagen oder in den Depotauszügen ihres bisherigen Aktiendepot Anbieters.

  • IBAN & Depotnummer des alten Anbieters
  • IBAN & Depotnummer des neuen Anbieters
  • Persönliche Daten für alle alten & neuen Depotinhaber
  • Steueridentifikationsnummer für alten & neuen Depotinhaber
  • Vollständige Adresse des alten Depotanbieters

Wer wirklich sichergehen möchte, dass die Daten auch zuverlässig ankommen, kann den Brief an den alten Depotinhaber auch bei Einschreiben gesendet werden. Diese Form der Übermittlung kostet etwas mehr, man geht jedoch auch sicher, dass der alte Depotanbieter den Auftrag zum Depotübertrag auch erhält und bearbeiten kann.

Wie funktioniert der Depotumzug?

Nachdem das Formular abgesendet wurde, hat der Aktieninhaber nichts weiter zu tun, als zu warten. Sofern alle Angaben korrekt sind, kümmert sich die neue Depotbank um den Umzug sämtlicher Wertpapiere und Geldguthaben auf dem Verrechnungskonto. Auch etwaige Anweisungen bezüglich des alten Kontos, beispielsweise eine Kündigung des Depots, wird direkt verarbeitet. Sollte es zu Unstimmigkeiten kommen, erhält der Anleger aber vom neuen Depotanbieter eine Mitteilung – dies ist jedoch nur selten der Fall.

Bedacht werden sollte aber in jedem Falle, ob alle Aktien wirklich sinnvoll übertragen werden können. Insbesondere alte Aktien, die an keinen Börsen mehr gehandelt werden oder keinen Wert mehr besitzen, können auch direkt im alten Konto ausgebucht werden. Hier gilt es, sich vorher zu überlegen, wie am meisten Transaktionsgebühr eingespart werden kann. So lässt sich in der Praxis oft bares Geld sparen.

Wie lange dauert ein Depotumzug?

In der Regel kann ein Depotumzug bis zu 2 Wochen dauern, praktisch hängt dies jedoch von den jeweiligen Banken ab. Meist dauert es nur 3 – 5 Tage, bis sämtliche Wertpapiere und Guthaben umgezogen sind. Auch das alte Depot wird oft innerhalb dieser Zeitspanne gekündigt. Wer also kurz davor steht, in einen neuen Abrechnungszeitraum für die Depotführungsgebühren zu geraten, sollte sich frühzeitig um einen Wechsel des Aktiendepots bemühen. Vor allem für alte Depots, die noch ungünstige Konditionen bieten, kann ein Depotumzug zu einem günstigeren Anbieter durchaus Sinn machen und bares Geld sparen.


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